Montag, 3. August 2015

[Gefragt] Montagsfrage No. #030

Hallöchen Popöchen!
Wunderbares Wetter, nicht? Genau, nicht! Gestern ging's, heute vormittag in der Stadt war auch okay, aber was uns da in den kommenden Tagen blüht... na schönen Dank auch. Ich zelebriere weiterhin mein Ich-hätte-ja-lieber-Winter-Mantra und hocke derweil im luftigen Sommerkleid im Keller und nachher in der Hängematte - ach ja, Studenten haben's schon gut.

Okay, okay, ich hör' ja schon auf. ich mag Wärme und Sonne, aber... na ja, ihr kennt das sicher.
Oder ist jemand unter euch, der es kaum abwarten kann, bis das Thermometer an der 30-Grad-Marke kratzt?

Nun kommen wir aber endlich mal zur Montagsfrage - die Dreißigste mittlerweile, mein lieber Herr Gesangsverein!
Mir gefällt die heutige Frage sehr sehr gut und ist - wenn ich das mal so sagen darf - die beste Frage bisher.


Wie schafft es eine Hauptfigur, sich bei dir unbeliebt zu machen?



Ja, was bringt mich bei einer Hauptfigur denn so richtig auf die Palme?
Ich versuche mal, für euch ein paar Punkte herauszuarbeiten - was ehrlich gesagt gar nicht so einfach ist, oftmals ist es ja einfach ein Gefühl, was sich irgendwann bildet.

Naivität - Ernsthaft Leute. Ein bisschen verpeilt sein, ist okay. An das Gute im Menschen glauben, ist auch okay. Aber wenn das Ganze dann ausartet, drehe ich fast durch. Oftmals sitze ich dann da und denke mir nur, wie blöd man eigentlich sein kann
Bestes Beispiel dafür: leider leider Bella Swan aus Twilight. Ohne Witz, teilweise ist sie einfach so doof und irgendwie zu blind, um sich wirklich mal vor Augen zu führen, dass Edward ein fucking Mörder ist. Der Kerl hat schon Leute umgebracht, kann es einfach so auch tun - kräftetechnisch - und macht es ja auch noch. Und sie steht da und himmelt ihn an, ohne Wenn und Aber. Für mich hat das nicht mehr viel mit Liebe zu tun.
Ich mag sie irgendwie, sie heult vor Wut - was sie mir seeeeehr sympatisch macht - und ist teilweise echt etwas verpeilt, aber das ist ja beispielsweise auch okay. Aber einfach so blindlings zu 'lieben'... na ja.
Eure Meinung?

• Arroganz - Es gibt nichts schlimmeres, als wenn ein Hauptcharakter plötzlich am Rad dreht und sich für den Geilsten / Tollsten / Besten hält. 
Leider fällt mir hier Harry Potter direkt ein. Wie sehr hat er sich zum Ende hin dahingehend verändert, dass er auf einmal glaubte, alles alleine machen zu müssen - nicht zuletzt die Szene, in der er Hermine selbst ja sagt, dass er ja der Auserwählte sei. Sowas ärgert mich dann teilweise doch sehr. Und dass er vor lauter Hass und Vorurteilen nicht erkennt, was es eigentlich mit Draco Malfoy auf sich hat - ganz zu Schweigen von Snape. Der Kerl hat ihn sieben Jahre lang beschützt und Harry denkt sich einfach nur 'Der mochte meinen Vater nicht, der ist kacke zu mir, den mag ich nicht!' und ändert nichts an seiner Haltung. Nicht einmal, als er erfährt, dass Snape ihn im ersten Jahr beim Quidditch rettet, nein, im zweiten Jahr muss Snape auch derjenige sein, der Böses mit Voldemort im Schilde führt. Nicht einmal als Snape sich zwischen den verwandelten Remus und die Kinder wirft - und dabei Gefahr läuft, selbst in einen Werwolf verwandelt zu werden, weil wegen Gefahr, gebissen zu werden und so - nicht einmal da geht Harry ein Licht auf.
Sowas geht mir tierisch auf den Keks!
Am krassesten fand ich aber die Szene im Halbblutprinzen in dem Jungen-Klo. Wo Harry ohne zu zögern, ohne mal sein scheiß Gehirn anzuschalten, einfach einen Zauberfluch gegenüber Malfoy ausspricht, von dem er nicht einmal weiß, was er bewirkt - ohne Scheiß, wie dumm muss man eigentlich sein?! - und dann hinterher merkt, ups, war wohl doch nicht so eine gute Idee... -_- 
Ehrlich, das regt mich jetzt schon wieder so auf! :D 
Nichtsdestotrotz ist es eine meiner liebsten Lieblingsreihen! :D

• Besonders schlimm finde ich auch, wie sich Eragon im Laufe der Bände entwickelt hat. Anfangs ein Herz und eine Seele mit Saphira und im vierten Band pimmelt er auf einmal rum, weil sie ihren wahren Namen zu erst herausfindet? Meine Fresse, sie ist ein Drache, Junge, ein fucking Drache! Dass sie das so schnell schafft ist ja wohl klar. Sie ist cool! Drache! Mann!

Aber generell hat sich der vierte Band... na ja, ich weigere mich, weiterzulesen. An alle, die die Bände durch haben (bitte dennoch nicht das Ende verraten, ich weiß, bescheuert, trotzdem bitte nicht spoilern!) - mir hat die Stelle den Rest gegeben, als Islanzadí stirbt (sehr cooler Tod, sehr cooler Fight, alles tutti) und Roran - fucking Roran! - auf die glorreiche Idee kommt, wie man diesen miesen-fiesen Oberwicht mit den Drachenherzen (?) im Brustpanzer platt machen kann. 
Ernsthaft, Paolini? Ernsthaft? Roran? Der Kerl, der seit ein paar Monaten hammerschwingend durch die Gegend rennt, mit mehr Glück als Verstand überlebt und sich teilweise aufführt wie der größte Macho (beispielsweise als er und Eragon sich wiedersehen und beide nichts besseres zu tun haben, als sich den bildlichen Schwanzvergleich zu geben und aufzuzählen, wie viel Narben sie ja schon haben und was sie für Qualen erlitten haben! Ja, ganz toll, Jungs, jetzt steckt mal euren Pimmel wieder ein und konzentriert euch auf das Hier und jetzt!) ? Der kommt auf die Idee und die fucking geile Elfenkönigin checkt es nicht?
Ja, nee, ist klar.

• Was mich ansonsten auch noch ziemlich nervt ist Vorhersehbarkeit. Also, wenn es einfach klar ist, was als nächstes passiert, wer sich in wen verliebt, et cetera. Mit so etwas macht sich eine Hauptfigur auch direkt unsympathisch, wenn ich direkt weiß, was er / sie als Nächstes tun wird.
Eine kleine Prise finde ich ganz gut und ist manchmal auch ein sehr sehr gutes Stilmittel, weil sich der Leser dadurch der Figur näher fühlt, aber man muss das echt gut einsetzen können.

• Ganz klar ist auch ein ein bitchiges, arrogantes Tussen-Verhalten. Wir wissen alle, was ich meine. :D Mit sowas schlägt man mich auch sofort in die Flucht und ich werde einen Charakter, der auch nur ein einziges Mal so aufgetreten ist, nie wieder leiden können. Niemals, nie!


Ihr seht, ich rege mich schnell auf und steigere mich da hinein. Was mir gerade auffällt, ich habe nur Beispiele für Figuren, die sich erst im Laufe so entwickeln und keine, die mir direkt am Anfang unsympathisch waren.


Hm. Nichtsdestotrotz finde ich es furchtbar, wenn (gerade männliche) Figuren den Macho heraushängen lassen und es nicht mal hinkriegen, Fehler einzugestehen, die sie gemacht haben - das gilt allerdings genau so für weibliche Charaktere. Die können das meistens auch sehr gut. 
Was mich bei Stadt aus Trug und Schatten vor ein paar Tagen mal wieder genervt hat, wie auch schon beim ersten Mal, war die Tatsache, dass Marian Flora immer und immer wieder vorhält, dass sie ja so anders zu ihrer Seele ist. Vielleicht haben einige von euch das Buch ja auch gelesen und wiederum einige von euch auch Seelenflüstern. Da ist es eine ganz ähnliche Situation, aber irgendwie... ich weiß nicht, da geht es mir nicht so sehr auf den Senkel. Ist aber auch ein ganz anderes Setting und würde jetzt viel zu weit führen.

Hach, da gäbe es noch so einiges, worüber ich mich aufregen könnte, aber der Eintrag ist schon lang genug geworden.


Wie sie das denn bei euch aus? Was bringt euch bei einem Charakter echt auf die Palme? Was nervt euch?





1 Kommentar:

  1. Hallo liebe Moony,

    ich kann teilweise voll und ganz mit dir fühlen und finde es besonders interessant, dass Fantasy-Bücher so praktisch die ungekrönten Meister der jahrelangen Buch-Traumata sind und man sich bei einigen Reihen immer wieder schön von Neuem zerfleischen lassen kann. Oh ja, das Leben eines Bücherwurmes.

    Habe erst letzte Woche mit einer Freundin einen HP-Marathon gemacht (19 Stunden *ahu*) und zwei Dinge festgestellt:

    1.) Die Rolle von Snape wird einem immer mehr bewusst, desto länger man über ihn nachdenkt. Was du eben geschrieben hast, stimmt vollkommen. Und das mit dem Zauberspruch (Sectumsempra - ich musste nicht mal danach googlen, ich wusste ihn. Mit. Richtiger. Schreibweise. (aber ich habe auch Latein, also von daher...) *Potterhead forever*) macht mich auch jedes Mal fertig. Zumal die Sprüche alle eine lateinische Übersetzung haben und es ja nicht soooooo extrem schwer herauszubekommen ist, in welche Richtung das EVENTUELL gehen könnte. Schöne Sache, Harry, schöne Sache (Hagrid-Zitat *ehehehehe*)

    2.) Meine Freundin kennt mich schon so gut, dass sie sich gar nicht wundert, wenn ich am Ende vom 5. Teil fünf Minuten durchlache und die ganze Zeit: "Na ein Glück ist Sirius ja nicht gestorben. Stell dir vor, er wäre gestorben, das wäre ja furchtbar. Keine Ahnung, warum er danach nicht mehr auftaucht. Wahrscheinlich ist er auf Urlaub." murmle.

    Eragon habe ich bisher noch nicht gelesen (weshalb ich darüber nichts sagen kann), aber allein die Tatsache, dass bereits in der zweiten Zeile das Wort "herumpimmeln" vorkommt, zeigt doch, wie ungesund Bücher für den Blutdruck sind. Wer braucht schon Drogen, wenn er den täglichen Kick von so was bekommen kann? Jaja, Autoren diese kleinen Sadisten (Da kann ich mich selbst nicht mal ausklammern. Wahrscheinlich gehört ein gesunder Hang zur Grausamkeit einfach mit zum Schreiben dazu. Also, wir merken uns: Mach dir nie einen Schriftsteller zum Feind.)

    Wie auch immer... Ich hatte jedenfalls viel Freude beim Lesen deines Textes und wünsche dir noch einen schönen Rest-Montag!

    Alles Liebe,
    Antonia :)

    AntwortenLöschen

Wenn dir mein Beitrag gefallen hat, hinterlasse mir gerne einen Kommentar oder sag mir, was dir vielleicht nicht gefallen hat. Es wäre sehr umsichtig von euch, wenn ihr keine Links zu eurem eigenen Blog in den Kommentaren angebt. Bei netten Kommentaren von euch besteht viel eher die Chance, dass ich mich mal auf euren Blog verirre - Kommentare, die Links enthalten beantworte ich eher weniger oder schalte sie gar nicht erst frei. Danke für euer Verständnis! ♥